Osnabrücker Skateboard-Talent fordert Europameister im TV heraus

Klein gegen Groß
Klein gegen Groß
Osnabrück. Am Samstagabend fordert der 13-jährige Mika aus Osnabrück Skateboard-Europameister Alex Mizurov in der ARD-Show „Klein gegen Groß – Das unglaubliche Duell“ heraus. Wir haben das Talent auf Rollen am Tag zuvor getroffen.

Wenn Mika durch die Osnabrücker Skatehalle fährt und springt, sieht es so aus, als hätte er nie etwas anderes getan. Seit seinem sechsten Lebensjahr steht der Siebtklässler auf dem Skateboard. „2010 habe ich es das erste Mal bei einem Longboard-Contest in Osnabrück probiert, und es hat mir einfach gefallen“, erzählt der 13-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. Seit zwei Jahren sponsert ihn Skateboard-Legende und Unternehmer Titus, mehrere Wettbewerbe entschied Mika bereits für sich.

Contest gegen Europameister Mizurov

Am Samstag ist Mika in der Sendung „Klein gegen Groß“ zu sehen. In der vergangene Woche aufgezeichneten ARD-Show tritt er gegen den Skateboard-Europameister Alex Mizurov an. Es galt, möglichst viele Hippie Jumps in einer Minute zu schaffen. Dabei mussten die Kontrahenten über ein etwa 40 Zentimeter hohes und 50 Zentimeter tiefes Hindernis springen, während das Skateboard unter dem Hindernis durchfährt. Ausgang: unbekannt. Unserer Redaktion darf Mika nicht vorab verraten, wer den Wettbewerb für sich entschied. Nur so viel: „Alex war ein guter Gegner“, sagt Mutter Silke Möller. In der Skatehalle zeigt der 13-Jährige den Sprung immer und immer wieder mit einer Leichtigkeit, die es Mizurov sehr schwer gemacht haben dürfte.

Nervosität vor der Sendung

Für die Show hatte Mika eine Bewerbung eingereicht, anschließend musste er zu einem Casting. Vergangenes Wochenende erfolgte die Aufzeichnung mit Moderator Kai Pflaume. „Ich war schon nervös und aufgeregt“, sagt Mika. Schließlich wollte „der Sender etwas Spektakuläres“. „Aber als ich dann drin war, war es nicht mehr ganz so schlimm.“

Dabei habe er nur jeden zweiten Tag über einen Zeitraum von vier Wochen für die TV-Show geübt, sagt Mika. Wobei seine Mutter widerspricht: „Gar nicht.“ So oft sei es nicht gewesen. „Wie viele Stunden ich geübt habe, kann ich jedenfalls nicht sagen“, sagt Mika.
Bereits im November hatte ihn der Moderator mit einem Kamerateam in Osnabrück besucht. Gemeinsam ging es in die Skatehalle. Anschließend habe Pflaume mit Mika zuhause Playstation gespielt und Pizza gegessen. „Mit Pflaume war‘s lustig“, sagt Mika. Das Essen ging übrigens auf den Moderator, versichert Mutter Silke auf Nachfrage.

Brett vorm Kopf

So ziemlich jedes Wochenende sowie jeden Mittwoch verbringt Mika in der Skatehalle. Im Sommer skatet er im Skatepark noch häufiger. Von Verletzungen, wie man sie aus fiesen Youtube-Videos kennt, blieb er bislang weitgehend verschont. Einmal habe er sich das Board an die Augenbraue gehauen – als er stand. Der Riss musste geklebt werden, erzählt Mika. Bei einem weiteren Missgeschick riss er sich die Außenbänder des rechten Fußes an. Doch das war es auch schon.

Pfosten vorm Kopf

Daher ist Mutter Silke auch recht gelassen. „Als er das erste Mal auf der großen Rampe stand, hatte ich schon Herzklopfen“, erzählt sie. „Doch mittlerweile fällt er selten, und er weiß, wie er fallen muss“, ergänzt die 48-Jährige. Beim Fußball verletze ihr Sohn sich öfter – etwa, wenn er gegen den Pfosten laufe.

Ihr Sohn habe jedenfalls ihre volle Unterstützung, versichert sie. „Das ist schon toll, was er da macht.“ Zu Wettbewerben sei stets die ganze Familie dabei, inklusive Mikas 16-jähriger Schwester. Mika ist norddeutscher Meister, erzählt die Mutter stolz.

Skateboard gebrochen

Nicht minder begeistert und stolz ist Vater Guido. „Mika hat mich damit voll angesteckt“, sagt der 49-Jährige. „Ich bin mit voller Sache und Elan dabei und fiebere mit. Und wenn ich etwas jünger wäre, würde ich auch noch damit anfangen“, sagt er. Woraufhin seine Frau entgegnet: „Da hätte ich dann mehr Angst.“ Womöglich zurecht, denn beim ersten Versuch sei das Board unter ihm geborsten, erzählt ihr Mann und lacht.

In der Zukunft würde Mika gerne professioneller Skateboarder sein und damit sein Geld verdienen. „Aber das ist – anders als in den USA – in Deutschland schwer zu erreichen“, sagt er. Einen Plan B habe er bislang aber noch nicht.

Volle Unterstützung der Eltern

Für die Eltern ist Mikas Plan A jedenfalls in Ordnung. „Ich möchte, dass er etwas macht, was ihn glücklich macht“, sagt seine Mutter. „Auch, wenn es Skateboarden ist.“ Da Vater Guido das stolze Lächeln ohnehin gar nicht erst aus seinem Gesicht bekommt, wenn er von seinem Sohn erzählt, erübrigt sich die Frage nach Mikas Wunsch von vornherein.

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